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Heute - 3. Juni 2024 - ein Tee-Rezept gegen Erkältungskrankheiten

 

Zutaten: 

Holunderblüten (1/3)

Mädesüßkraut (1/3)

Thymiankraut (1/3)

Zubereitung:

je eine halbe Handvoll Kräuter/Blüten vermengen und mit  1 l kochendem Wasser übergießen, 10 - 15 min abgedeckt stehen lassen, in eine Thermoskanne umfüllen und über den Tag verteilt schluckweise heiß trinken.

Was wirkt hier wie?

Die Holunderblüten lösen den Husten und legen eine Schutzschicht auf unsere strapazierten Schleimhäute

Das Mädesüßkraut lindert die Schmerzen

Das Thymiankraut unterstützt das gesamte Atmungssytem, insbesondere heilt es Husten und wirkt zudem leicht kräftigend

Wo finden Sie die Kräuter?

Holunder blüht gerade üppigst "an jeder Ecke"

Mädesüß wächst am Bachrand und fängt an der einen oder anderen Stelle schon an zu blühen

Thymian wächst gerne auf trockenen, der Sonne zugewandten Böden und liebt den Fels

Wie erkennen Sie die Kräuter?

Wenn ein gutes Wildpflanzen-Bestimmungsbuch nicht weiterhilft, sollten wir einfach mal zusammen auf die Suche gehen ;-)

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Gründonnerstagssuppe - mal weiter gedacht

Im Frühjahr ist wichtig, Vitamine nachzuschieben. Der Winter war lang, es hat sich viel angesammelt, wie fasten, wir leiten aus, wir reinigen. Ab Aschermittwoch geht es meist los. Kaum 6 Wochen später ist auch schon Ostern, die Schokoeier liegen im Nest, es wird geschlemmt. Um den Körper schon mal einzustimmen, essen wir traditionell an Gründonnerstag ein gar nicht sooo dünnes Süppchen - die Gründonnerstagssuppe, auch 9-Kräuter-Suppe genannt. Warum 9 Kräuter? 1. ist die NEUN eine Heilige Zahl. 2. waren früher tatsächlich die Kräuter an Gründonnerstag noch nicht sooooo reichlich vertreten, wobei das regional heute - trotz Klimaerwärmung - in kälteren Regionen als der Naheregion, immer noch der Fall ist. Das urspüngliche Rezept sieht vor, die frisch gesammelten Kräuter in einer Mehlschwitze zu kochen und nach dem Pürieren Sahne oder Schmand zuzugeben. Eine durchaus kräftige Angelegenheit - eine gute Vorbereitung auf das Osterschlemmen.

In unserer Landschaft (Naheregion) finden wir - wie wir bereits im Januar zur Dreikönigswanderung bereits feststellen durften - sogar über den ganzen Winter reichlich Wildkräuter. Die Winterkräuter sind besonders kraftvoll, was sicher jedem einleuchet. Kommt nun aber im Frühjahr noch die Sonne dazu - ja dann explodieren sie geradezu vor gesunden Inhaltsstoffen.

UND DESWEGEN werden wir nun die Kräuter in eine Suppe verwandeln, die uns von innen so richtig aufpeppt. Diese Suppe können Sie übrigens das GANZE JAHR mit wechselnden Kräutern kochen. Der Fantasie sind, in Bezug auf die Auswahl der Kräuter, keine Grenzen - außer den wachstumsbedingten - gesetzt.

Und nun, nach langer Vorrede, teile ich mein diesjähriges Gründonnerssuppenrezept mit Ihnen:

 

1. Sammeln:

Frische Wildkräuter. Bei geschmacksintensiven Kräutern, z.B. Brennnessel, den Anteil verhältnismäßig zu den anderen Kräutern kleiner halten. Wenn Sie tatsächlich NEUN Kräuter verwenden, dann pro Kraut etwa 5 Stängel (oder mehr, nach Geschmack). Für eine schöne Würze eignen sich zusätzlich Bärlauch, Gartenkerbel, Kratzdistel. Von der Distel darf es ruhig etwas mehr sein, sie bringt geschmacklich Weichheit hinein.

 

2. Zubereitung:

1 Esslöffel Butter (oder veganen Ersatz) schmelzen und eine winzige Zwiebel gründlich andünsten (nicht bräunen, aber die Inhaltstoffe sollten verkocht sein), dann eine mittelgroße kleingeschnippelte Kartoffel und die Kräuter dazugeben, mit ¾ l Wasser auffüllen und salzen (das Salz nicht erst am Ende zugeben!), kurz durchrühren. Je nach Wassergehalt der Kräuter vermehrt sich die Flüssigkeitsmenge im Topf, wenn nicht, dann am Ende noch mal Wasser angießen. Das Ganze ca. 15 Minuten sanft köcheln und mit dem Zauberstab zerkleinern, durch ein Sieb geben um die groben Stücke abzufiltern und mit Pfeffer/Muskat abschmecken. Für die geschmacklich mildere und sättigendere Variante statt Salz und Pfeffer zu Beginn eine Bio-Gemüsebrühe (Würfel oder Pulver) dazugeben.

 

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Diese Kräuter waren in meiner Suppe:

 

Ackerkratzdistel (viel)

Bärlauch

Brennnessel (wenig)

Duftveilchenblüten

Efeublättriger Ehrenpreis

Erdbeerblätter

Gänseblümchen (Blüten und Blätter)

Garten-Kerbel

Giersch

Gundermann (sehr wenig)

Löwenzahnblätter

Löwenzahnwurzel (wenig)

Sauerampfer

Schafgarbenblätter

Spitzwegerich

Wiesen-Labkraut

Gründonnerstag, 28. März 2024

 

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Winterrezept (6. Dezember 2023)

Speziell im Advent, wenn, wie das früher noch bekannt war, der Körper sich eine Reinigung wünscht, verzehren wir große Mengen an vorweihnachtlichen Leckereien, die unser Glücksempfinden zwar bedienen, nicht aber unseren Darm. Lunge und Dickdarm sind die Organe des Spätherbstes (ja, richtig: Spätherbst! Der Winter beginnt erst, wenn die Sonne sich wieder so langsam berappelt (Wintersonnenwende). Was können wir nun tun, um so wohl leckerschmeckerisch als auch gesund unterwegs zu sein?

Nun, zunächst einmal "Unterwegs-Sein" - die Bewegung in der frischen Luft ist die sogenannte "Halbe Miete". Wenn wir dann noch ein kleines Werkzeug zum Graben mitnehmen, dann halten wir Ausschau nach Löwenzahn und Wegwarte. Wir graben so viele Wurzeln aus, wie wir finden können - wir werden sie brauchen! - denn der daraus gezauberte "Kaffee" schmeckt definitv nach mehr. Das trifft insbesondere auf die Löwenzahnwurzel zu. Obwohl: da die Menschen nun einmal sehr verschieden sind, und somit auch die Geschmäcker, könnte natürlich auch die Wegwarte leckerer schmecken :-).

Rezept Löwenzahnkaffee (oder Wegwartenkaffee):

Wurzeln ernten, gründlich säubern, in kleine Scheibchen schneiden, trocknen lassen, in der Pfanne ohne Fett rösten (nicht verbrennen lassen, aber trotzdem kräftig rösten), das Röstgut anschließend fein mahlen und mit kochendem Wasser aufgießen (Menge in etwa so, als wenn sie sich eine Tasse "normalen" Kaffee aufbrühen. Ca. 10 min ziehen lassen, abseihen und - G E N I E ß E N !

Das enthaltene Inulin, welches speziell für Diabetiker eine angenehme Süße ist, welche den Blutzuckerspiegel nicht beeinträchtigt, führt im Zusammenhang mit der Röstung zu einem herrlichen Geschmack. Mit etwas Fantasie können Sie natürlich noch nach eigenem Geschmack verfeinern, z.B. mit den klassischen Wintergewürzen wie Nelke, Zimt, Kardamom usw., vielleicht ein Schuss Milch, evtl. sogar ein paar Tropfen Nusslikör, die Vielfalt ist groß.

Ein Tipp: wessen Körper nicht daran gewöhnt ist, frische Produkte, welche viel Inulin enthalten, zu verzehren, der könnte mit - ich sag´s ganz unverblümt - Flatulenzen rechnen. Dagegen hilft, wenn man mit kleinen Mengen beginnt. Der Körper gewöhnt sich sehr schnell daran, und dann sind auch 2 große Becher des leckeren Getränks ohne Folgewirkungen ;-)

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Vogelmiere Ende August

Nach langer Zeit endlich ein paar Regentropfen. Sie haben gereicht, um mein "Unkraut" sprießen zu lassen. Wunderbar! Die Vogelmiere traut sich endlich wieder raus! Heute wird der Gurkensalat (der sich Wochen hartnäckig auf dem Speiseplan hält :-) aufgepeppt. Das herrliche Erbsenaroma der Vogelmiere wird dem Salat eine frühlingshafte Frische verleihen. Eine Handvoll darf es heute sein. 

 

 

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Sommertee

 

Lassen Sie sich inspirieren von dem, was Ihnen beim Spaziergang am Wegesrand entgegenleuchtet. Vielleicht sind es Lindenblüten? Der kleine Odermennig? Vielleicht lockt Sie die Wegwarte? Wir werden gerade richtig verwöhnt. Schauen Sie beim nächsten Spaziergang, welche Pflanzen Sie ganz besonders ansprechen und versuchen Sie, "IHRE" Mischung zu kreieren. Meine Lieblingsmischung ist im Moment 1 kleine Zweigspitze von der Douglasie, 1 Pfefferblättchen, der Blütenstand eines kleinen Odermennig und als Krönung die kürzlich getrockneten Holunderblüten. Das ist eine sehr würzige und süße Mischung und vermittelt die Fülle des Sommers. Jeden Tag freue ich mich auf meinen Spaziergang und bin sehr gespannt, welche Pflanzen ich für meinen Tee mit nach Hause bringe. Die Pflanzenmenge so zu kombinieren, dass alles harmoniert ... ist eine tägliche Herausforderung, die dem kreieren eines schönen Cuvée in nichts nachsteht ;-). Tipps und Tricks, wie sie den schmackhaftesten und wirksamsten Tee brühen finden Sie viele ... seien Sie Ihr eigener Kreateur ...

 

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Frühlingspowersalat

Was finden wir:

 

Giersch, Brennnessel, Gänseblümchen, Winterportulak, Vogelmiere, Löwenzahn, Sauerampfer, Persischer Ehrenpreis. 

 

OK - zugegeben ist die Ausbeute eher noch etwas mager (außer bei der Vogelmiere) - aber dafür äußerst schmackhaft. Trotz der überwiegenden Bitterstoffe ist dieses erste Grün sogar leicht süßlich. Um die Süße zu unterstützen, ernten Sie den Löwenzahn mit Wurzel. Alles gründlich reinigen. Die Löwenzahnwurzel sehr klein schneiden, alles andere wie gewohnt schnippeln, bei der Brennnessel dran denken, mithilfe eines Löffels die Brennhaare zu zerdrücken!! und dann eine einfache Vinaigrette drüber. Bitte keine Zwiebel dazugeben, sie würde die verschiedenen Geschmackskomponenten zudecken. Für die nicht NICHT-Veganer: ein hartgekochtes Ei, ebenfalls klein geschnippelt, verleiht diesem Kräutersalat den Extrakick. Von diesem Salat reicht eine Handvoll. Wer die Schüssel füllen will, mischt die Kräuter einfach unter seinen Lieblingssalat. Es gibt immer noch Feldsalat auf dem Markt, auch der Winterendivien passt (dann vielleicht wirklich ein Ei dazu wegen der Milde) oder Sie verwenden Chinakohl, auch der verleiht dem Ganzen eine milde Note.

 

Dieser Salat eignet sich hervorragend für Ihre Frühjahrskur. Guten Appetit!

 

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Nelkenwurz-Punsch

Nehmen Sie einen kleinen Spaten oder ein ähnliches, einigermaßen stabiles, Gerät zum Ausbuddeln von Wurzeln und marschieren Sie in den Wald. Am Wegesrand werden Sie mit großer Wahrscheinlichkeit auf die wintergrüne Echte Nelkenwurz treffen. Abgesehen davon, dass Sie deren inhaltsreiche Blätter (viele Bitterstoffe!) in Ihren Wintersmoothie geben können, interessieren wir uns jetzt aber für die Wurzeln. Schon zu allen Zeiten wurden diese gerne zu Tee verarbeitet (inklusive der Blätter), weil die Pflanze ein breites Spektrum an Inhaltsstoffen bietet, um unser Wohlbefinden zu unterstützten. Die Pflanze ist etwas in Vergessenheit geraten, da die Blätter nicht besonders lecker schmecken. Meistens wird gesagt: "... na ja, sie schmecken nicht schlecht, eben grün halt ;-)" ...

Anders verhält es sich mit den Wurzeln. Diese enthalten das Eugenol - ein ätherisches Öl, mit dem typischen Nelkengeschmack. Bevor wir die Gewürznelke im Supermarkt kaufen konnten, wurde die Wurzel unserer Echten Nelkenwurz (Geum urbanum) zum Würzen verwendet. Der Geschmack entfaltet sich allerdings erst nach dem Trocknen der Wurzel. Und so gehen Sie vor: ernten Sie die Wurzel (die beste Zeit ist von Oktober bis März), schneiden zuhause das Grün ab (um es im Smoothie zu verwenden) und reinigen die Wurzel gründlich. Es sollten keine Erdbrösel mehr anhaften. Dann in dünne Scheibchen schneiden, im Backofen bei ganz niedriger Temperatur - oder besser noch im Dörrapparat - trocknen und anschließend zermörsern. Dieses Pulver hält ca. 1 Jahr, sofern es nicht zuvor aufgebraucht wird im Winterpunsch ;-).  Jeder hat sein eigenes Rezept für seinen Lieblingspunsch. Mein Lieblingsrezept orientiert sich an dem, was ich jeweils im Gewürzregal vorfinde :-). Meist ist es Ingwer, Wachholder, Zimt, Muskat, Pfeffer, getr. Salbei ...., dieser Mischung füge ich nun meine frisch präparierte Nelkenwurz bei und lasse das Ganze mehrere Tage in einem Wein oder einem dunklen Saft (Holunder z.B.) durchziehen. Die Süße erhalte ich durch Ahornsirup oder Birkenzucker. Leicht erhitzt, bis der der erste Dampf aufsteigt, ein schönes Buch und eine Kerze, der duftende Punsch - Winter kann so schön sein ... 


Bezüglich der Menge der einzelnen Punschzutaten: achten Sie darauf, nicht zu viel Muskat und nicht zu viel Wachholder beizumischen - alles andere ist reine Geschmackssache. Experimentieren Sie, lassen Sie sich von Ihren eigenen Versuchen überraschen ;-)


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Und bitte dran denken: NUR SAMMELN, 

WO KEINE HUNDE GELAUFEN SIND

KEINE SPRITZMITTEL VERSPRÜHT WURDEN

UND - GANZ  WICHTIG: IMMER NUR EINE PFLANZE AUSGRABEN oder maximal im Rahmen der "Handstraußregel".


Tragen Sie mit dazu bei, dass unsere wunderschöne (und lebenswichtige) Natur erhalten bleibt, es kommt auf jeden einzelnen von uns an ...



Gierschklößchen oder -puffer

Wer das Glück hat, über eine Wiese zu verfügen (statt Rasen), welche regelmäßig gemäht wird, der hat bemerkt, dass der Giersch immer wieder zart und appetitlich nachwächst. 

Schneiden Sie mit der Schere 10 Handvoll zarte Gierschblätter ab und machen Sie sich auf die Suche nach ein paar üppigen Brennnesselblüten. Wenn Sie nun noch ein paar Blätter der Rote Bete abknipsen und alles zusammen mit einer klein geschnittenen Zwiebel in Butter andünsten, mit einem Schuss Hafermilch und Gewürzen nach Belieben 10 Minuten köcheln lassen, können sie nach dem Pürieren und abschmecken, evtl. mit einem Schuss Sahne verfeinert, die Masse in zerdrückte gekochte Kartoffel einarbeiten und nun haben Sie Qual der Wahl. Entweder Sie formen kleine Klößchen, welche Sie einige Minuten in siedender Brühe ziehen lassen (als Suppeneinlage) oder Sie braten die Masse esslöffelweise in heißem Fett wie Mini-Pfannkuchen. Letztere schmecken wunderbar mit einem frischen Yoghurtdip oder in einer selbstgemachten Tomatensosse. Sie können die Gierschmasse natürlich auch mit Ei binden oder Dinkelmehl hinzufügen. Seien Sie experimentierfreudig!


Malvenbonbons

Die Blüten von Malven lege ich eine halbe Stunde lang in Zuckerwasser (Birkenzucker) ein,  drücke sie anschließend etwas aus, damit nicht allzu viel Feuchtigkeit darinnen bleibt und lasse sie nun in heißer Butter (alternativ Kokosöl) in der Pfanne zu zarten Bonbons karamellisieren. Sofort aufessen.


Das funktioniert übrigens mit allen Blüten! Unbedingt auch mit Ringelblume ausprobieren ....

Sommerkräuter-Suppe

Eine klein geschnittene Zwiebel in Butter oder Öl (je nachdem, ob vegan oder vegetarisch) dünsten

eine/mehrere gekochte Kartoffel(n) klein geschnitten dazugeben, ganz kurz anbraten (rühren)

klein geschnittene Möhren hinzugeben, kurz andünsten, würzen nach Belieben, Wasser angießen, köcheln, bis Möhrenstückchen weich sind, immer wieder rühren, so dass die Kartoffeln sämig werden.

In einem separaten Topf klein geschnittene Sommerkräuter aus dem Garten oder aus der Wiese in Butter oder Öl kurz und kräftig anbraten (nicht verbrennen!) -  und mit der Kartoffel-Möhrensuppe vermischen. Nach Belieben mit etwas Hafermilch und weiteren Gewürzen abschmecken.

Mit trocken gerösteten Sonnenblumenkernen (oder Pinienkernen) servieren.

Alles in Butter?

Zurzeit tobe ich mich so richtig aus - und möchte auch Sie dazu ermuntern, die köstlichen Vitamine und Mineralstoffe, welche zurzeit in Hülle und Fülle zur Verfügung stehen, auf eine ganz einfache, aber höchst wirkungsvolle Art zu konservieren. Kreieren Sie Ihre eigene BUTTER. Kräuterbutter. Blütenbutter. Grün. Farbig. Mischen Sie, "was das Zeug hält". Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf. Geben Sie ein wenig Salz, und nach Wunsch etwas Pfeffer, hinzu. Und frieren Sie Ihre Kräuter-/Blütenbutter in Eiswürfelformen ein. So haben Sie auch im Winter einen reichen Vorrat.

Besonders lecker schmeckt die Kräuterbutter mit HOLUNDERBLÜTEN. Mit Zitronensaft abgeschmeckt, ist sie unwiderstehlich.

Kräuterbutter aus grünen Kräutern kennen wir alle - besonders die (jungen) Schafgarbenblätter sind beliebt - nun aber können wir diese noch mit den herbsüßen Blüten der Schafgarbe aromatisieren.

Hervorragend geeignet zum Würzen von Pilzgerichten ist eine Butter mit Spitzwegerichblättern!

Bereiten Sie eine Blütenbutter aus den Blüten des Wiesensalbei, des Gundermann oder der Futterwicke - lecker und schön.

Ein frisches Bauernbrot und selbstgemachte Kräuter-/Blütenbutter ... reiner Genuss

Bärlauch

Wenn es Ihnen gelungen ist, den Bärlauch zu 100% sicher zu bestimmen, dürfen Sie pro Person den pro Tag erlaubten Handstrauß pflücken und zu Hause zubereiten. Prüfen Sie bitte GANZ genau! Immer noch sterben jährlich Menschen, weil sie den Bärlauch verwechseln mit: Maiglöckchen, Aronstab, Herbstzeitlose ... Bitte reiben Sie unbedingt am Blatt - nur wenn es nach Knoblauch duftet, kann es Bärlauch sein. Prüfen Sie zusätzlich, wie die Blätter aus dem Boden kommen ( immer EINZELN und auf einem Stiel) und machen Sie zusätzlich den Knacktest (Blattrippe muss beim Umknicken laut und deutlich knacken). Nehmen Sie die Warnhinweise ernst und pflücken Sie bitte UNBEDINGT die Blätter einzeln und mit der Hand.  Bitte nicht mit Sichel oder Messer größere Mengen absäbeln.  Zum einen ist dies nicht erlaubt, da Sie die zugelassene Erntemenge damit zwingend überschreiten, zum anderen ist eine gezielte Kontrolle nicht möglich - denn die genannten Giftpflanzen wachsen an vielen Stellen gemeinsam mit dem Bärlauch. Wer sich unsicher ist, greife auf die frischen "Bärlauch-Sträuße" zurück, die im Frühjahr in gut sortierten Naturkost- und Gemüseläden angeboten werden. 

 

Rezepte:

Am bekanntesten ist sicherlich das Bärlauch-Pesto. Es ist völlig unkompliziert herzustellen, indem man frische, gewaschene und getrocknete Bärlauchblätter in beliebiger Menge mit nativem Olivenöl in ebenfalls gewünschter Menge mixt. 

 

Geben Sie einen EL davon in Ihre Gemüse- oder Kartoffelcremesuppe - oder mischen Sie 100 ml davon unter Ihre Spaghetti - oder fügen Sie 1 EL in Ihre Salatsoße - der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! 

Sie können auch trocken geröstete Sonnenblumenkerne untermixen. Letzteres eignet sich zum Beispiel wunderbar als Brotaufstrich. 

 

Von der Bärlauchpflanze lässt sich ALLES verspeisen. Ein besonderer Leckerbissen sind die noch geschlossenen Blütenknospen = bei nicht zu großer Hitze in der Pfanne in Olivenöl schwenken. Schmeckt besonders lecker in einer Cremesuppe oder als Topping auf dem frühlingsfrischen Kräutersalat.

 

Wer den kräftigen Knoblauchgeschmack nicht scheut, bereitet eine Cremesuppe oder Spinat aus Bärlauchblättern zu (Zubereitung so, wie Sie Ihre Gemüsecremesuppe oder Ihren Spinat üblicherweise zubereiten). Wer den Geschmack etwas mildern möchte, kann Blattspinat untermischen.

 

Wer Fragen zur sicheren Bestimmung oder zu Bärlauch-Rezepten hat, kann mich gerne kontaktieren (0171 4148379, MariaAnnaMarx@web.de)

 

 

 

 

 

Das Duftende Waldveilchen

Wer aufmerksam im Wald unterwegs ist, sieht derzeit zwischen verrottendem Laub ein frisches glänzendes Grün. Wie kleine Tüten gefaltet, wecken die jungen Blätter des Waldveilchens die Vorfreude auf duftende Desserts. Aber nicht nur Naturkosmetik und Desserts profitieren vom Waldveilchen - auch unsere Salate.  Blätter und Blüten sind voller wichtiger Inhaltsstoffe und bereichern unsere Frühlingsküche. Besonders die Schleimstoffe und Saponine tun uns im Frühjahr gut. Mischen Sie die kleingeschnittenen Blätter unter den Salat und streuen die Blüten als Dekoration obendrüber - ein Augenschmaus. Ganz besonders lecker sind die Blüten in einem trockenen Prosecco oder halbtrockenen Sekt. Geben Sie 3 Blüten in ein Glas. Das sieht außerordentlich hübsch aus und es verleiht dem Prosecco/Sekt einen unnachahmlichen Geschmack. Für diejenigen unter Ihnen, die es lieber alkoholfrei möchten: es schmeckt tatsächlich auch gut im alkoholfreien Sekt/Prosecco, allerdings empfehle ich die doppelte Menge an Blüten.

Achten Sie beim Sammeln der Blätter und Blüten darauf, dass Sie pro Pflänzchen max. 1/4 der Blätter und Blüten abrupfen, damit die Pflanze keinen Schaden nimmt. Da die Veilchen meist in großen Familien wachsen, finden Sie an einem Ort genügend Pflanzen, um bei jedem Spaziergang eine Handvoll ernten zu können. Das Veilchen begleitet uns sehr lange, es ist häufig noch bis in den Juni an schattigen Stellen im Wald zu finden. Sie können also recht lange ernten. Auch wachsen immer wieder junge Blätter nach, so dass Sie, wenn Sie vorsichtig zu Werke gehen, mehrmals von einer Pflanze sammeln können.

Aufnahme März 2021 am Rotenfels

Aufnahme April 2020 am Rotenfels

Das Scharbockskraut

Scharbock (oder Skorbut) wird bekanntlich durch einen Vitamin C-Mangel ausgelöst. Daher erhielt das Scharbockskraut seinen Namen - es beinhaltet soviel Vitamin C, dass es in früheren Zeiten gegen Ende des Winters gerne vorbeugend gegen diese unerwünschte Erkrankung gegessen wurde. 

Die Natur "denkt" stets mit: im Vorfrühling stehen uns Vitamin-C  reiche Kräuter wie zum Beispiel Persischer Ehrenpreis und Vogelmiere nahezu überall überall zur Verfügung. Man kann sie auch kaum verwechseln. Auch das Scharbockskraut lässt sich kaum verwechseln, dennoch muss man hier etwas genauer hinsehen, denn es ist ein Hahnenfußgewächs. Wie die meisten von Ihnen wissen, sind Hahnenfußgewächse giftig. Jedoch lässt sich im Vorfrühling das markante, sich teppichartig am Boden ausbreitende Scharbockskraut verzehren, SOLANGE ES NOCH NICHT BLÜHT! Sobald es blüht, steigt der Gehalt an protoanemonin, welches dem Menschen nicht bekommt. Also bitte Vorsicht beim Sammeln und GENAU hinschauen, ob das Kraut etwa schon blüht! Dann Finger weg! (Und bitte auch nicht die Blüten verzehren!)

Zuvor aber sind die nierenförmigen glänzenden Blätter des Scharbockskrauts eine willkommene Würze in unserem Salat. Geben Sie die Blätter in ihren Salat und erfreuen sich neben dem hohen Vitamin C-Gehalt auch an dem herb-frischen Geschmack. 

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REZEPT:


Und nun noch etwas sehr Spannendes:

In den Blattachseln des Scharbockskrautes befinden sich kleine runde Brutknospen. Diese winzigen Brutknospen lassen sich herauslösen und zu tollen "Kapern" verarbeiten. Dazu die Brutknospen 24 Stunden in Salzwasser legen und anschließend kurz in Essig aufkochen. Sie können Sie gleich verwenden, aber besser ist es, sie einige Tage in dem Sud ziehen zu lassen, eventuell mit etwas Honig. Diese "Kapern" schmecken z.B. gut in Tomatensalat. 


EXTRA-TIPP:


Probieren Sie einmal die gesammelten Frühlingskräuter auf dem Butterbrot! KÖSTLICH. Besonders lecker ist die Vogelmiere. In winzigen! Mengen eignen sich auch Blütenblätter wie z.B. die der Kornelkirsche. Und die "Schwänzchen" (männliche Blüten) der Haselnuss dürfen Sie ebenfalls kosten. Entweder als Erkältungstee oder auf dem Butterbrot.



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  

Nierenförmiges Blatt des Scharbockskrautes

Teppichartige Ausbreitung des Scharbockskrautes

Blüte Scharbockskraut

Die Brennnessel

Brennnesselsamen - der perfekte Wintersnack

Unbedingt merken für die nächste Saison:

Sammeln Sie ab Spätsommer die Samen der Brennnessel (männlich und weiblich), trocknen Sie diese und bewahren Sie den Samen in einer Papiertüte auf. Bei Bedarf entweder einfach so über Salat/Müsli/Gemüse/Butterbrot streuen, oder vorher trocken in der Pfanne ganz leicht anrösten.


EINE WINTERLICHE VITAMINBOMBE



 

Brennnessel-Roulade

 

Sammeln Sie große Brennnesselblätter, waschen, trocken schütteln, auf einer Arbeitsfläche ausbreiten und mit dem Nudelholz oder einem Löffel bearbeiten, um die Brennhaare platt zu drücken.

 

Anschließend in jedes Blatt eine halbe Dattel einwickeln (die Datteln vorher hälfteln und in einer Pfanne ohne Fett karamellisieren).

 

Die Brennnessel-Dattel-Päckchen wenn nötig mit einem kleinen Holzspieß fixieren und in der Pfanne in heißem Fett von beiden Seiten kurz braten.

 

Aus der Pfanne nehmen und auf einem Stück Küchenkrepp das überschüssige Fett abtropfen lassen, Salz, Pfeffer und wenig Chili drüber streuen - und gleich aus der Hand wegfuttern.

 

Wer´s heiß und fettig mag, der frittiert einfach die Blätter in heißem Fett (ohne Füllung). Aber nur ganz kurz, sonst verbrennen sie. Ein super leckerer Chips-Ersatz

 

 

Frühjahrs-Hautkur

Trinken Sie 3 Wochen lang jeden Tag (schluckweise) 3 große Tassen Tee von FRISCHEN Brennnesselblättern - pro Tasse 3 Spitzen mit mind. 3 Blättern. Das lässt sich doch prima merken ... 3 - 3 - 3

Beobachten Sie, wie die Frühjahrsmüdigkeit vergeht und Haut und Haare strahlen ...

Tipps, wie und wo man am besten Brennnesseln sammelt und was man damit noch alles machen (und das ist eine ganze Menge), erzähle ich Ihnen gerne bei einer Kräuterwanderung.

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